Die analytische Psychotherapie ist ebenso wie die TP ein psychodynamisches Verfahren. Sie wird häufig bei komplexeren Störungen, meistens solchen, die eng mit der Entwicklung der Persönlichkeit verbunden sind, wie Angststörungen und Identitätsunsicherheit angewendet, wenn davon auszugehen ist, dass die Problematik des Patienten auch in unbewußten Motivationen gründet. APs finden in der Regel mit 2- 3 Wochenstunden statt und sind für eine längere Dauer konzipiert (160-300 Stunden) und dauern im Schnitt 2 bis 3 Jahre.
Der Patient liegt hierbei auf einer Couch, die Analytikerin sitzt neben bzw. hinter ihm, wobei der Patient aufgefordert wird, all das zu äußern, was ihm in den Sinn kommt, wobei von besonderem Interesse Träume, spontane Einfälle und Filme sind, das sogenannte „unbewußte Material“. Die Analytikerin hört intensiv zu und bietet dem Patienten gewissermaßen als Arbeitshypothese eine Deutung an, die der Patient für sich überprüft und die Basis für ein gemeinsames Verstehen bildet.
Die meisten Patientin empfinden das Liegen auf der Couch nach einer kurzen Eingewöhnungszeit als große Freiheit, da sie sich ungeachtet der sichtbaren Reaktion eines Gegenübers ihren Einfällen überlassen können.